Donnerstag, 1. Januar 2009

Was ist ein Lupus (SLE)?

Der systemischen Lupus erythematodes gehört zu den Kollagenosen, den Autoimmunerkrankungen, sowie entzündlich rheumatischen Systemerkrankungen. Es sind überwiegend Frauen im gebärfähigem Alter betroffen, das Verhältnis Frau : Mann beträgt 9:1. Der Lupus (oder bei Organbeteiligung der systemische Lupus erythematodes = SLE) verläuft chronisch oder schubweise. Schübe können durch Sonne, Stress, Medikamente, Hormone oder Infektionen ausgelöst werden. Woher diese Erkankung überhaupt entsteht ist weitgehend unklar. Bekannt ist jedoch eine familiäre Häufung. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Erkrankung mit genetischer Disposition, die zu einer schweren Störung der Immunbalance führt, wenn noch andere Faktoren hinzukommen. Folge ist die Bildung zahlreicher Autoantikörper, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten. Der SLE gilt als das klassische Beispiel einer Immunkomplex Erkrankung. So kommt es durch Ablagerung von Antigen-, oder Antikörper-Komplexen in Gefäßen und diversen Organen zu Organbeteiligungen.

Dem schmetterlingsförmigen roten Gesichtsausschlag verdankt die Krankheit auch den Namen "Schmetterlings-Krankheit". "Lupus" heißt auch Wolf (was vom Wolfsbiss kommt, geschwürige Veränderungen, die auch manchmal auch im Gesicht von Patienten vorkommen können) und "Erythem" bedeutet Hautrötung. Tatsächlich zeigen nur die Hälfte der Kranken den typischen Schmetterlingsausschlag auf den Wangen, und zwar bevorzugt nach Sonnenbestrahlung.

Das Erscheinungsbild des SLE ist sehr variabel; deshalb kann der Weg bis zur Diagnose für Ärzte und Patienten ausgesprochen lang sein. Viele Ärzte bezeichnen den Lupus auch als Chamäleon unter den Krankheiten, da er einmal die und ein anderes Mal eine andere Erscheinungsform annehmen kann.

Die Erkrankungsrate wird im Durchschnitt mit ca. 6-8 /100.000 Einwohner und Jahr angegeben (alleine in Deutschland ca. 40.000 Erkrankte). Damit ist der SLE eine seltene Erkrankung. Die Häufigkeit der Erkrankung ist jedoch unterschiedlich von Kontinent zu Kontinent und beträgt in Europa ca. 25-27 / 100.000, in Asien 49 /100.000und bei Éinwanderern in die USA aus Afrika und aus der Karibik dagegen über 200 /100.000.

Die Verlauf eines Lupus ist äußerst variabel. Häufig klagen die Patienten anfangs nur über Gelenkbeschwerden. Viele Patienten gelten aus Hypochonder oder psychisch Erkrankte bevor die Diagnose SLE gestellt werden kann. Aber auch schnelle Verläufe mit rasch einsetzenden Organschäden können vorkommen.

Der SLE ist eine Krankheit mit möglichem Befall verschiedener Organe und Organsysteme. Dadurch entsteht ein äußerst facettenreiches Krankheitsbild.
So kann es neben Allgemeinsymptomen (Müdigkeit, Schwäche, Fieber, Gewichtsabnahme) zu Hauterscheinungen z.B. Schmetterlingserythem oder Wolfsbiss, zu einer Gelenkbeteiligung und einer Beteiligung innerer Organe (u.a. Niere, Zentrales Nervensystem, Herz, Lunge) kommen. Somit ist ein SLE bei einer Vielzahl von Beschwerden in Betracht zu ziehen. Diagnosekriterien der ARA (American Rheumatism Association) helfen bei der Diagnosestellung.

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