Sonntag, 8. Juni 2008

Information zu den Bücher-Preisen

1. Preis

"Ich habe schon alles Glück gehabt, das ein Mensch haben kann. Ich lebe." Als Kerstin diese Worte in ihr Tagebuch schreibt, liegt eine furchtbare Erkrankung hinter ihr - und eine unwahrscheinliche, aber erfolgreiche Heilung. Sie erkrankt mit 16 an der heimtückischen Krankheit "Lupus" (lateinisch: der Wolf). Immer wieder greift ihr Immunsystem den eigenen Körper an und zwingt Kerstin aufs Krankenbett. Doch sie lässt nicht zu, dass die Krankheit ihr Leben bestimmt. Als ihr Zustand sich dramatisch verschlimmert, sehen die Ärzte nur noch eine Chance, ihr Leben zu retten: die mit großen Risiken verbundene Stammzelltransplantation. Fünf Wochen schwebt Kerstin zwischen Leben und Tod - und kehrt ins Leben zurück! Obwohl kein Arzt es für möglich gehalten hat, wird sie mit 26 sogar Mutter.

Rezension bei amazon
Allein das lateinische “Lupus” -- der Wolf --, deutet auf nichts Gutes hin. Und in der Tat, im Gegensatz zum Hautlupus frisst sich der „Systemische Lupus Erythematodes“, diese schlimmste Form der tückischen rheumatischen Autoimmunerkrankung, bis zu den Organen seines Opfers vor. Der eigene Körper als flammender Entzündungsherd. Im Endstadium droht multiples Organversagen. Als Kerstin Elstner mit sechzehn unerträgliche Schmerzen in den Händen bekam, wusste sie Bescheid. Ein Erbe ihrer Mutter, die mit 36 Jahren wegen Lupus frühverrentet wurde. Doch der Tochter sollte es noch viel schlimmer ergehen!
Das Titelbild zeigt die Autorin splitternackt, blass und schutzlos in einen Stuhl gekauert, dabei keck in die Kamera grinsend. Ein mutiges, aber auch erschreckendes Bild eines geschundenen Körpers, das nicht jeder Betrachter gutheißen wird. Man kann es auch als Kampfansage deuten! Im Vorwort referiert Prof. Dr. med. Falk Hiepe von der Berliner Charité über diese relativ seltene und häufig bei jungen Frauen auftretende Krankheit, bei der Antikörper körpereigenes Gewebe angreifen und zerstören. Ende 1993, beim Ausbruch des Lupus, konnte Kerstin nicht ahnen, dass Jahre später und in höchster Not ausgerechnet eine neue Behandlungsmethode der Charité-Ärzte ihr Leben retten würde

Der gefräßige Wolf wird Kerstins ständiger Begleiter. Zwischen schmerzhaften Krankheitsschüben und relativer Ruhe scheint eine normale Lebensplanung längst unmöglich. Und doch nimmt sie ein Architekturstudium auf, vertraut ihrem Tagebuch ihre intimsten Gedanken an. Gehirn und Gelenke werden befallen, Kerstin hört Musik, wo keine ist. Beängstigende Cortisonmengen sollen Linderung bringen. Stützen in dunkelsten Tagen werden Freund Lars und jener Rheumatologe Dr. Wolbart, ein strahlender Schutzengel inmitten kaltweißer Gottheiten.

Dann der Juli 2000. Die Schübe nehmen unerwartet zu. „Ich will doch einfach nur Ruhe haben, ein normales Leben führen!“ gellen ihre Rufe im Tagebuch. Der Lupus hört nicht zu, frisst sich in die Lunge vor. Kerstins Leben steht auf Messers Schneide, als Professor Hiepe zum letzten Rettungsanker greift: Stammzelltransplantation! Ein gewagtes Unternehmen beginnt. Und eine ungeheuerliche Krankenakte kann vorläufig geschlossen werden. Befund: Negativ. Kerstins Bericht: Positiv. –-Ravi Unger

2. Preis



Der Patientenratgeber von Ilona Maria Hilliges

Etwa 40 000 Menschen leiden bei uns unter Lupus erythematodes. Trotzdem ist er hier noch nahezu unbekannt. Die chronische Autoimmun-Erkrankung tritt häufig bei noch jungen Frauen auf. Da die Krankheit sehr viele unterschiedliche Gesichter hat, wird sie meist nicht sofort als Ursache erkannt. Der Ratgeber Rat und Hilfe bei Lupus informiert über den Systemischen Lupus (SLE) sowie die verwandten Kollagenosen mit den Namen Sjögren- und Antiphospholipid-Antikörper-Syndrom (APS) und mögliche Zweiterkrankungen (z.B. Fibromyalgie, Osteoporose).
Die Autorin erklärt das komplexe Geschehen im Körper und wie die unterschiedlichen Anzeichen der Erkrankung entstehen. Sie beschreibt, wie man die so wichtigen Laborwerte verstehen kann. Das erleichtert das Gespräch mit dem Arzt. Die aktuellen, meist medikamentösen Therapien verbessern maßgeblich die Chancen für einen günstigen Krankheitsverlauf. Linderung erfahren Betroffene auch durch einen positiven Lebensstil. Der zweite Teil des Buches beantwortet wichtige Fragen zu Familie, sozialer Unterstützung und Beruf. Das Buch ist eine wertvolle, vor allem praxisorientierte Hilfe bei einer hochkomplexen Grunderkrankung und erleichtert Erkankten, deren Familien und Freuden den Umgang mit der Erkrankung.

3. Preis



Das Leben gleicht einer stetigen Auseinandersetzung. Einem Kampf, der Kraft kostet. Woher aber diese Kraft nehmen? Die autorin Ilona Maria Hilliges greift eine Frage auf, die sich jedem Menschen früher oder später stellt.
Bei ihr war es eine persönliche Krise, die sie dazu zwang, ihr Leben umzustellen: Als Autorin und Mutter doppelt gefordert, wurde bei ihr obendrein eine chronische Erkrankung diagnostiziert.
"Ich lag lange wach und grübelte, was ich tun könne. In diesen Nächten rief mein Gedächtnis Bilder wach aus einer Zeit, die fast 20 Jahre zurück lag. Damals hatte ich im westafrikanischen Regenwald eine Einweihung in die Bräuche eines geheimen Frauenkults erlebt. Dort im Regenwald stieß ich auf eine Leopardin. Dieses Krafttier wurde in meiner Erinnerung so lebendig, dass es zu mir zu sprechen schien. Die Leopardin wurde mein Alter Ego. Wir unterhielten uns. Meine Intuition begann mir den Weg zu weisen, wie ich die Krise, in der ich mich befand, meistern konnte."

Von ihrer Selbsthilfegruppe ermutigt, schrieb sie darüber ihr persönlichstes Buch.
Zentraler Punkt ist „Der Kreis der Stärke": "Stärke findet man, indem man sich bewusst ist, an welchem Punkt man sich befindet. Dass man nicht verzweifelt, wenn es mal schlecht läuft. Sondern sich sagt: Das ist eine Phase des Leidens. Da muss ich durch. Schließlich geht die Sonne auch jeden Tag unter. Und am nächsten Morgen wieder auf. Selbst, wenn es ein nebliger Morgen ist. Oder ein verregneter. Nichts bleibt für immer wie es ist.“

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